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Baulogistik – Frühjahrskur in vier Schritten!

Umgesetzt mit einer klaren Prozessorganisation und überwacht mit einer aktualisierten Kostenrechnung werden die Erfolge sofort sichtbar.

Hektisch und manchmal gereizt kämpfen Bauleiter um Baumaschinen. Hier und da müssen Geräte kurzfristig von einer Baustelle zur anderen umgesetzt werden. Poliere warten ungeduldig auf Material. Baulogistik sorgt dafür, dass alle Artikel zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sind.

In Bauunternehmen werden komplexe Logistikdienstleistungen erbracht. Die Anforderungen der Nutznießer dieser Leistungen sind sehr hoch. Neben einer permanenten Verfügbarkeit aller Artikel wird auch ein Vollservice an 365 Tagen im Jahr erwartet In vier Schritten kann die Baulogistik organisatorisch und wirtschaftlich neu gestaltet werden:

  • Zentrale Organisation
  • Eine zentrale Ansprechperson
  • Standorte zusammenlegen
  • Lagern und Laden optimieren

Umgesetzt mit einer klaren Prozessorganisation und überwacht mit einer aktualisierten Kostenrechnung werden die Erfolge sichtbar.

„Der dauernde Kampf um Geräte ist Vergangenheit, ich spare viel Zeit und Nerven.“ (Bauleiter)

Baulogistik zentral organisieren
Ist die Baulogistik nach einheitlichen Regeln und mit einer zentralen Verantwortung organisiert, besteht der Überblick welche Geräte, Fahrzeuge, Baustellenausstattung, Werkzeuge und Materialien aktuell verfügbar sind.

  • Geringer Zeitbedarf für Abstimmung
  • Zusammenfassen von Transporte
  • Einheitlicher Lieferschein für alle Artikel und Transportleistungen
  • Geräte „gehören“ der Firma oder dem Bauhof, nicht einzelnen Mitarbeitern

Mit diesem „Blick auf Alles“ stellt sich schnell eine höhere Geräteauslastung ein, da nichts übersehen oder „versteckt“ werden kann.

„Wir sind gut, wenn auf der Baustelle nichts fehlt.“ (Disponent)

Eine zentrale Ansprechperson
Wie viel Zeit bringen Poliere und Bauleiter damit zu, sich untereinander über Geräte zu verständigen. Ein Disponent als feste Stelle, bei der die Bestellung aufgegeben werden kann, schafft Abhilfe.

  • Anforderungen der Baustelle annehmen
  • Bereitstellung der Artikel und Transport planen
  • Kommissionierung überwachen
  • Bei nicht verfügbaren Artikeln, den Einkauf einschalten
  • Eingehende Geräte oder Materialien auf den Zustand prüfen

Dazu vereinbart der Disponent mit jedem Polier oder Bauleiter einen regelmäßigen Telefontermin zur mittelfristigen Planung.

„Unser Disponent ist eine durchsetzungsstarke Person. Er überwacht die festgelegten Spielregeln und kennt die Verwendungsmöglichkeiten der Geräte und Baustoffe.“ (Bauhofleiter)

Standorte zusammenlegen
In einem weiteren Schritt werden getrennte Standorte der Logistik zusammengelegt. Viele Logistikfirmen beweisen, dass die geringe Anzahl von Standorten eindeutige Vorteile mit sich bringt:

  • Ein Anlaufpunkt für Mitarbeiter und Lieferanten.
  • Einfache Übersicht über verfügbare Geräte, Ersatzteile und Materialien.
  • Ladezeuge (Stapler, Kran) können wirtschaftlich eingesetzt werden.
  • Neue Lagertechnik (RFID, Elektronischer Lieferschein) wird leichter eingeführt.
  • Weniger Personal für Lagerarbeiten.
  • Geringere Kosten für Pacht, Strom, Versicherung und Unterhalt der Grundstücke.

„Endlich haben wir vollständige Frachtpapiere und es gibt keine Probleme bei Kontrollen wegen Überladung oder ungesicherter Ladung.“ (LKW-Fahrer)

Lagern und Laden optimieren
Mit einer konsequenten Ordnung auf dem Bauhof wird Zeit bei den Be- und Entladevorgängen gespart:

  • genormte Paletten und Gitterboxen
  • Befestigte Flächen und Palettenregale
  • Gabelstapler zur Ein-Mann-Beladung

Bei der Umgestaltung des Bauhofs zu einem Logistikzentrum wird die Anordnung der Lager- und Verkehrsflächen überdacht. Häufig benötigte Artikel sind nahe beim Lagerplatz und die Verkehrsflächen werden für Staplerverkehr ausgelegt. Die Einzelflächen werden mit Linien gekennzeichnet.

Die klare Trennung zwischen Lagerung und Kommissionierung kann Neuland für einen Bauhof sein. Das Kommissionierlager kann ein für den Handzugriff angelegtes Regal sein und wird bei weiterem Bedarf aus dem Vorratslager beschickt.

Die Ausprägung der einzelnen Lagerflächen erfolgt in Abhängigkeit von den einzelnen Artikeln:

  • Boxen oder Silos für Schüttgüter
  • Überdachte / nicht überdachte Freiflächen
  • Temperierte Hallen
  • Schwerlastregal für den Außen- und Innenbereich.

Ziel der Organisation des Lagers ist es, immer wieder umgesetzte Artikel direkt in Transportgefäßen zu bevorraten, damit das Umschlagen deutlich vereinfacht wird.

„Ich habe heute ausreichend Platz, die Artikel zusammen zu sortieren, bevor sie auf den LKW geladen werden. Früher musste ich immer zwischen Paletten und Geräten die Sachen suchen und weit tragen.“ (Lagerarbeiter)

Materialvorräte bilden
Welche Materialien und Ersatzteile in einem Bauhof bevorratet werden müssen, ist abhängig von verschiedenen Kriterien.

  • Hohe Bevorratung, wenn eine lange Nachbeschaffungszeit besteht.
  • Hohe Bevorratung bei kritischer Verfügbarkeit (Streugut).
  • Lange Bevorratung bei historischen Ersatzteilen (Rohre, Armaturen).

Artikel, die schnell und wirtschaftlich über den Handel zu beziehen sind, sind nicht zwingend am Bauhof vorzuhalten.
Grundlage für diese Form der Optimierung der Vorräte ist eine praxisgerechte Schätzung der erforderlichen Artikelmengen über einzelne Zeiträume. Gerade Ersatzteile für die Reparatur von Versorgungsleitungen müssen oft über Jahrzehnte vorgehalten werden, damit im Schadensfall sofort, Ersatzteile bereit stehen.

Bei der Beschaffung von Artikeln kann mit der richtigen Wahl der Verpackungseinheiten (Colli) der Aufwand für die Einlagerung und den späteren Umschlag verbessert werden. So kann Pflaster im Einkauf als Schüttgut deutlich günstiger sein, da die Aufgabe aber überwiegend aus Reparaturaufgaben besteht, kann es richtig sein, bereits vom Vorlieferanten Pflaster in Gitterboxen zu beziehen.

„Der Bauhof ist immer aufgeräumt und wir haben viel weniger Bruch bei den ganzen Baustoffen.“

Umsetzung mit Prozessgrafik unterstützen
Bilder sagen mehr als Worte. Die neue Baulogistik wird allen Mitarbeitern anhand einer Prozessgrafik erläutert.

Baulogistik-Fruehjahrskur-1

„Jetzt weiß jeder, wie der Bauhof läuft.“ (Polier)

Kostenrechnung anpassen
Eine neu organisierte Baulogistik erfordert Anpassungen in der Kostenrechnung, damit aussagefähige Zahlen vorliegen.

  • Kostenstellen zusammenlegen
  • Geräteverrechnungssätze prüfen
  • Verrechnungssätze für Logistikleistung anpassen
  • Kalkulatorische Umlagen prüfen

Mit einer Pauschalen für die Baustellengrundausstattung an Geräten und Werkzeugen kann der Buchungsaufwand deutlich verringert werden.

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