Elemente der Digitalisierung
Die Digitalisierung nutzt neue Formen der Informationstechnologie, neue Software, neue Datenübermittlungstechniken, neue Geräte. Doch das allein ist nicht wirksam. Neue Prozesse regeln die Abläufe im Unternehmen selbst und vor allen Dingen in der Zusammenarbeit im mit Kunden und Lieferanten. Diese neuen Prozesse führen zu einer neuen Form der Zusammenarbeit innerhalb der Unternehmen. Traditionelle Abteilungen machen Platz für Teams, die entlang der Prozesse ihre Aufgaben erfüllen. Die Führung dieser Teams ist eine andere als die Führung der bisherigen Abteilungen oder Sparten. Die Geschäftsleitung wird diese neue Formen der Führung vorleben.
Veränderung in den Prozessen
Prozesse orientieren sich an dem Erreichen eines Ziels. Abteilungen, Sparten, Standorte oder Produktgruppen stellen keine Prozessgrenzen mehr dar. Ein Prozess kann mit der Bestellung des Kunden beginnen und endet mit der Nutzung des Artikels beim Kunden. Diese Prozesskette gilt es logisch und digital vollständig abzubilden. Nur so wird die heute schon bestehende Erwartungshaltung des Kunden erreicht.
Veränderung in der Software
Die eingesetzte Software wird diese neuen Prozesse vollständig und ohne Wenn und Aber unterstützen. Eine Veränderung im Prozess erfordert eine Veränderung in der Software. Die Bereitstellung aller Informationen im Rahmen dieses Prozesses in Echtzeit ist eine organisatorische Grundanforderung. Nur so weiß der Kunde, ob und wann der bestellte Artikel von ihm genutzt werden kann. Die Veränderungsfähigkeit der eingesetzten Software ist die Voraussetzung dafür, auch Prozesse permanent den Anforderungen anzupassen.
Veränderung in der Informationstechnologie
Die Digitalisierung erwartet Kommunikation und Daten in Echtzeit, 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche. Das gilt für die Kommunikation innerhalb des Unternehmens eben sowie für die Kommunikation mit dem Kunden und den Lieferanten. Die Veränderung der Anbindung aller Datenströme in Echtzeitsysteme erfordert die Abkehr von jeglicher Form der Stapelverarbeitung, von “Nachtläufen” oder “Sicherungsfenstern”. Gerade die Anbindung von Datensystemen mit Lieferanten unterliegt permanenten Neuerungen und Änderungen. Die Verbindung mit externen Systemen wird damit zur Daueraufgabe.
Veränderung in der Zusammenarbeit
Die Ablauforganisation in Prozessen erfordert eine veränderte Form von Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens, mit den Lieferanten und den Kunden. Eine serielle Abarbeitung einzelner Vorgänge wird abgelöst durch gemeinsam und gleichzeitig arbeitende Teams, in denen Lieferanten, das Unternehmen selbst und die Kunden in unterschiedlichen Zusammensetzungen zusammenarbeiten. Diese “Kollaboration” erwartet Informationstechnologie und Anwendungsprogramme, die sie unterstützen.
Veränderung in den Geschäftsmodellen
Die Geschäftsmodelle entwickeln sich mit der Digitalisierung weiter, evolutionär oder disruptiv. Vielleicht wird die eigene Wertschöpfungskette länger oder sie weicht einem Gemeinschaftsunternehmen mit bisherigen Lieferanten. Aber wie die Geschäftsmodelle auch aussehen mögen: Sie werden anders sein als heute und sie bringen Veränderung in die Prozesse und die Software.
Veränderung in der Führung
Die Führung von Mitarbeitern, die in Teams entlang der Prozessketten arbeiten, braucht andere Formen als traditionelle Hierarchien in Abteilungen und Sparten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen in ihren Teams abgeholt und geführt werden. Vorgaben und Zielerreichung sind Maßstab für die von Vertrauen geprägte Führungskultur. Transparenz der Vorgaben und eindeutige Ziele werden damit zur Triebfeder der Führungskultur.
Veränderungen machen Digitalisierung wirksam
Permanente Veränderung macht Digitalisierung wirksam, kein einmaliger Vorgang, keine Einführung einer neuen Software, nicht die Änderung eines Prozesses, sondern die andauernde und sich wiederholende Veränderung aller Elemente. Die Fähigkeit eines Unternehmens, Veränderung als Kernkompetenz zu leben, wird damit zum Erfolgsfaktor.