+49 89 456 717-33

info@roesch-unternehmensberatung.de

Papierlos und praktisch: der digitale Lieferschein

Bauunternehmen, Baustoffhändler und Dienstleister aus der Baubranche haben gemeinsam ein einheitliches digitales Lieferscheinformat entwickelt.

Bauunternehmen, Baustoffhändler und Dienstleister aus der Baubranche haben gemeinsam ein einheitliches digitales Lieferscheinformat entwickelt. Es soll die nahtlose Zusammenarbeit aller Unternehmen in der Logistikkette optimieren: Tatsächlich trägt 1Lieferschein heute dazu bei, die deutsche Bauwirtschaft fit zu machen für den internationalen Wettbewerb.

Peter Rösch für die Initiative 1Lieferschein, Haar bei München Veröffentlicht ID Magazin des Bayerischen Bauindustrieverbandes e.V. Ausgabe Juni 2024

In vielen Baubetrieben ist der Austausch von Lieferscheinen noch immer ein papiergetriebener Prozess. Ihre Erstellung und Weitergabe, die Mitnahme ins Büro und auch die Aufbewahrung und Archivierung, die vom Gesetzgeber vorgeschrieben wird, bedeutet einen hohen zeitlichen und personellen Aufwand. Deshalb treibt ein offenes Konsortium des AKIM (Arbeitskreis Informationsmanagement) und des BDBau (Bundesverband Digitales Bauwesen e.V.) schon lange eine digitale Lösung voran. An der Kooperation beteiligt sind unter anderem auch AS-Bau, QBound oder BRZ. Diese Lösung beruht auf disruptiven, aber erprobten Technologien und verwendet internationale Standards. Sie ersetzt und archiviert aber das alte Papierexemplar nicht nur digital: Sie bildet einen vollständigen Logistikprozess ab – in einer nachvollziehbaren Kette strukturierter Daten. Auch verwendete Transportmittel oder erbrachte Leistungen können hier dokumentiert werden.

1Lieferschein steht heute schon als Standard zur Verfügung, der komplett ohne Papier und analoge Akten funktioniert. Er ist nicht nur ein weiterer Baustein der nötigen Transformation. 1Lieferschein berücksichtigt auch und gerade die besonderen Anforderungen der Baubranche. Denn: Jeder weiß, wie hektisch es auf der Baustelle werden kann und wie sehr sie Wind und Wetter ausgesetzt ist. Da reißen Lieferscheine ein oder gehen komplett verloren und dann meckert die Buchhaltung.

Was kann der digitale Lieferschein?
Der digitale Lieferschein dagegen kann entweder über einen automatischen und konfigurationslosen Prozess zwischen Hintergrundsystemen (ERP, Shopsystem etc.) oder offline über Mobilgeräte ausgetauscht werden. So können auch Smartphones und Smartwatches für die Übertragung genutzt werden. Ein weiterer Vorteil für die Baustelle, wo es oft genug Schwierigkeiten mit dem Handyempfang oder dem Internet gibt. Eine Übertragung von Smartphone zu Smartphone bedeutet, dass es ein zuverlässiges elektronisches Dokument gibt anstatt unleserlicher Notizen oder Unterschriften auf Papier. Alle Beteiligten wissen in kürzester Zeit, dass Waren oder Geräte angekommen oder beschädigt sind oder fehlen und auch die Übertragung der Informationen an die entsprechenden Buchhaltungen läuft automatisch ab. Dabei bleiben die Daten bei den Beteiligten und werden nicht zentral gespeichert.

„Es ist unser erklärtes Ziel, über die eigenen Transaktionen im Bauunternehmen hinaus, den digitalen 1Lieferschein zum Standard in- und außerhalb der Baubranche zu machen,“ erklärt Peter Rösch. Als engagierter Unternehmensberater begleitet er Bauunternehmen auf dem Weg in die Digitalisierung. Er hat auch das Projekt digitaler Lieferschein mit initiiert und moderiert es seitdem. „Seit über 20 Jahren klagen Bauunternehmen über den Papierlieferschein. Heute bildet der 1Lieferschein neben Material, auch Gerätelieferungen, reine Transporte oder auch Vermietungen ab“, fasst Rösch zusammen.

Die 1Lieferschein-Vorteile auf einen Blick:

  • vollständig digital
  • vertraulich und geschützt
  • offen und kostenlos
  • stationär und mobil
  • online und offline
  • selbstbestimmt und sicher

Deshalb hat auch der „Lenkungsausschuss Digitalisierung“ der deutschen Bauindustrie am 3. Mai 2024 im Beisein des Vizepräsidenten Tim Lorenz beschlossen, bei Mitgliedern, Partnern und Auftraggebern für die Ausbreitung und Verwendung des Standards 1Lieferschein einzutreten. „Mit Leonhard Weiss oder Eurovia sind zwei sehr große Bauunternehmen von Anfang an als Partner dabei. Die Reif Bauunternehmung aus Rastatt startet als Mittelständler gerade jetzt“, sagt Peter Rösch – und mit den vielen Vorteilen von 1Lieferschein vor Augen wird die Zahl zufriedener Nutzer sicher stetig steigen.

Was können Sie als Bauunternehmen tun, um den Standard 1Lieferschein selbst zu nutzen und zu fördern?

  • Fordern Sie von Ihren Lieferanten die Übergabe der Daten als 1Lieferschein (einen Mustertext erhalten Sie über den AKIM Martin Schneider oder direkt bei 1Lieferschein).
  • Fordern Sie von Ihren App-Start-ups die Nutzung von 1Lieferschein und rufen Sie bei Ihren Bausoftwareanbietern die neue Funktion 1Lieferschein ab.

Die Partner der Initiative 1Lieferschein unterstützen Sie gerne.

www.1Lieferschein.com

  ID Magazin Bayerischer Bauindustrieverband 2024/06 Digitaler Lieferschein

Mehr zum gleichen Thema

BlogDigitalisierungRechnungswesen
Die BAUINDUSTRIE will die E-Rechnung für Bauunternehmen

Die BAUINDUSTRIE will die E-Rechnung für Bauunternehmen

Die BAUINDUSTRIE will die E-Rechnung für Bauunternehmen und alle Geschäftspartner in Bauprojekten. Die damit mögliche Automatisierung der Geschäftsprozesse ist eine ganz große Chance für die Beteiligten. Das ist der klare Standpunkt adressiert an Politik, Finanzbehörden und Auftraggeber, gerade der öffentlichen Hand. 

weiter

VeröffentlichungenDigitalisierungLieferscheinLogistk
Mit digitaler Baulogistik hat die Bauleitung die Baustelle immer im Griff

Mit digitaler Baulogistik hat die Bauleitung die Baustelle immer im Griff

Beschaffung und Logistik auf Baustellen eignen sich besonders für eine digitale Transformation. Die hohe Anzahl von Belegen und deren wiederkehrende Verwendung machen den Nutzen der Digitalisierung und mobilen Datenerfassung sofort sichtbar. Die Zusammenarbeit der...

weiter

BlogDigitalisierungRechnungswesen
Die E-Rechnung wird Pflicht

Die E-Rechnung wird Pflicht

Die eRechnung im Geschäftsverkehr B2B wird zum 1.1.2025 Pflicht. Bauunternehmen müssen dann eRechnungen ihrer Lieferanten, Dienstleister und Nachunternehmer annehmen. Ebenfalls können die Bauunternehmen ihre Ausgangsrechnungen als eRechnung zu stellen. Da eRechnungen ein strukturiertes digitales Format verlangen, gilt es jetzt mit den Vorbereitungen zu beginnen.

weiter